Die Verbreitung eines Rundfunk-Angebots bedeutet Kommunikation. Kommunikation wiederum bedeutet immer Manipulation, denn der Absender einer Botschaft will den vermeintlichen Empfänger direkt in seinem Sinne beeinflussen. Um dies zu schaffen, müssen dessen Sinne getriggert werden. Rundfunk-Kommunikation ist somit weder neutral, ausgewogen oder objektiv, sondern erfolgt – wie bei jeglicher Art der Kommunikation – auf unterschiedlichen Ebenen gleichzeitig. Auf der Ebene der Sachinformation (worüber wird informiert), der Ebene der Selbstkundgabe (was der Absender von sich zu erkennen gibt), einer Beziehungsebene (was der Absender vom Empfänger hält und wie er zu ihm steht) und der Ebene des Appells (was der Absender beim Empfänger erreichen möchte).
Das Besondere des Rundfunks ist zudem, dass es sich bei ihm um einzigartige Massenkommunikation handelt und sich die Beeinflussung nicht auf eine einzelne Person, sondern auf Millionen Menschen bezieht, die zeitgleich kognitiv stimuliert werden. Was für ein unglaublicher Machtfaktor. Darüber hinaus genießt das System den Deutungsschutz der „Rundfunkfreiheit“, was es ermöglicht, gezielt Teilinformationen, Lügen, Propaganda, Einseitigkeiten und Suggestionen transatlantisch-konform zu verbreiten. Berücksichtigt man diese Erkenntnis, so kann die aktuelle Informationsverbreitung des Rundfunks in einem besseren Gesamtkontext verstanden werden.
Es ist Zeit für eine Veränderung!
1. Mit Medienanbietern sind Verträge abzuschließen, um deren Fähigkeiten zu nutzen, die gewünschte Botschaft der NATO zu verbreiten.
2. Es ist eine Unterstützung für eingebettete Journalisten anzubieten.
3. Zielstellung ist die Synchronisation von Worten, Aktionen und Bildern.
Es ist unglaublich, aber Tatsache: Eine Special Unit innerhalb der militärischen Struktur der NATO sorgt gezielt für Manipulation. Diese Einheit hat den Leitspruch „Perception becomes Reality“. Die Bevölkerung sollte sich nicht wundern, dass sie keine Hintergrundinformationen zu der erwähnten NATO-Einheit seit 2002 erhält, die die Aufgabe, unsere Wahrnehmung zu beeinflussen, mit kooperierenden Thinktanks realisiert.
Neben der offiziellen NATO-Doktrin wurde die Deutung der Kommunikationsstrategie parallel, u. a. durch transatlantisch agierende Thinktanks wie die RAND Corporation, lobbyistisch auf den nicht militärischen Bereich übertragen. Die Informationssynchronisation wird seit 2015 durch die EU East StratCom Task Force des Europäischen Auswärtigen Dienstes (EAD) der EU unterstützt. Der ARD-Faktenfinder traut sich öffentlich diese Einrichtung zu kritisieren. Die Art der Kritik zeigt auf, wie eingebetteter Journalismus funktioniert: „Desinformation anprangern, aber nicht so laut, dass es diplomatisch wehtun könnte; die EU-Abteilung für Strategische Kommunikation beim Auswärtigen Dienst ist bisher vor allem ein politisches Symbol.“ 1)
Der klassische Einstiegspunkt für einen angehenden Journalisten sind die verschiedenen und scheinbar unterschiedlichen Fördermöglichkeiten. Diese Zugangsschleusen werden u. a. durch transatlantische Thinktanks und deren Ableger kontrolliert. Dominiert wird dies u. a. durch das „Young Leaders“-Programm der Atlantik-Brücke und das „RIAS Fellows“-Programm der „RIAS Commission“, die allein fast 300 Akteure des öffentlich-rechtlichen Rundfunks transatlantisch formten.
Auch beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk gilt, dass die Aufstiegschancen anscheinend überproportional steigen, wenn man gewichtige transatlantische Kaderschmieden durchläuft und auf diesem Weg „zufällig“ transatlantische Multiplikatoren trifft.
2008 Hospitant bei NBC News
2009 Producer im ARD-Studio Washington
2010 – 2012 Journalist beim NDR
2012 – 2013 Redakteur bei Tagesthemen
2013 Referent von Intendant Tom Buhrow
2015 stellver. Leiter der WDR-Intendanz
2018 Programmgeschäftsführer von Phoenix
Natürlich könnte man es auch „Zufall“ nennen, wenn das größte und vermeintlich ausführlichste Nachrichtenangebot der ARD – die Tagesthemen – führend von Menschen moderiert wird, die nicht nur zuvor als Auslandskorrespondent in Washington gearbeitet haben, sondern auch „zufällig“ Mitglieder oder Teilnehmer der Atlantik-Brücke sind.
Tagesthemenmoderator | Name | Teilnahme bei einem Treffen der Atlantik Brücke |
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seit 2016 | Ingo Zamperoni | Teilnahme Young Leaders 2010 |
2013 – 2016 | Thomas Roth | Teilnahme Young Leaders Conference 2009 |
2006 – 2013 | Tom Buhrow | Teilnahme Young Leaders Conference 2005 |
1991 – 2006 | Ulrich Wickert | Teilnahme Atlantik-Gespräch / Alumni Young Leaders 2003 |
Der „Zufall“, der bei den Tagesthemen gilt, wird beim ZDF durch den Hauptnachrichtensprecher Claus Kleber sogar in mehrfacher Hinsicht getoppt. Als freier Mitarbeiter erhält er laut unterschiedlicher Medienangaben ein Jahreshonorar von 500.000 – 600.000 EUR, welches das seines Auftraggebers und Intendanten Dr. Thomas Bellut (321.860 EUR) weit übersteigt. Die transatlantische Verquickung wird auch mit NATO-konformen Preisen belohnt.
Jahr | Funktion |
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1986 – 1989 | Hörfunkkorrespondent für den SWF und DLF in Washington |
1989 – 1990 | Chefredakteur Hörfunk RIAS Berlin |
1990 – 1992 | Hörfunkkorrespondent des NDR/WDR im Studio Washington |
ab Sept. 1992 | ARD-Fernsehkorrespondent im Studio Washington |
1997 | Leiter des ARD-Studios Washington |
2002 – 2003 | ARD-Fernsehkorrespondent im Studio Washington |
2003 – 2008 | Leiter und Moderator ZDF-heute-journal |
seit 2019 - 2021 | Chefmoderator heute-journal |
Sonstige transatlantische Einbindung |
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- Teilnehmer der Münchner Sicherheitskonferenz |
- Teilnehmer Expertengespräch mit dem U. S. European Command (NATO) |
- Kuratoriumsmitglied Aspen Institute, Berlin (ehemals) |
- Kuratoriumsmitglied Atlantik-Brücke (ehemals) |
- Preisträger der RIAS Berlin Kommission |
- Karl-Carstens-Preis (Bundesakademie für Sicherheitspolitik) |
Im gesamten öffentlich-rechtlichen Rundfunk sind transatlantische Verquickungen an der Tagesordnung. Es stört weder die politisch Verantwortlichen noch die Aufsichts- und Führungsgremien des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, dass Redakteure, Programmdirektoren, Büroleiter und Intendanten als Teilnehmer des Trainings- und Vernetzungsprogramms „Young Leaders“ der Atlantik-Brücke fungierten.
Name | WO | Funktion |
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Matthias Deiss | ARD | Redaktionsleiter ARD-Politikmagazin |
Jörg Schönenborn | WDR (größte Landesrundfunkanstalt) | Fernsehdirektor des Westdeutschen Rundfunks |
Michael Kolz | ZDF | stellv. Programmgeschäftsführer |
Theo Koll | ZDF | Leiter des ZDF-Hauptstadtstudios in Berlin |
Elmar Theveßen | ZDF | ZDF-Studioleiter Washington |
Tina Hassel | ARD | Studioleiterin und Chefredakteurin Fernsehen im ARD-Hauptstadtstudio |
Ulrich Wilhelm | ARD | ARD-Vorsitzender (und Intendant des Bayrischen Rundfunks) |
Tom Buhrow | WDR (größte Landesrundfunkanstalt) | WDR-Intendant |