3. GRUND, AKTIV ZU WERDEN:



TRANSATLANTISCHE MANIPULATION*

Diktatur beginnt, wenn die Selbstbestimmung über eigene Lebensentscheidungen entzogen wird.

Die Verbreitung eines Rundfunk-Angebots bedeutet Kommunikation. Kommunikation wiederum bedeutet immer Manipulation, denn der Absender einer Botschaft will den vermeintlichen Empfänger direkt in seinem Sinne beeinflussen. Um dies zu schaffen, müssen dessen Sinne getriggert werden. Rundfunk-Kommunikation ist somit weder neutral, ausgewogen oder objektiv, sondern erfolgt – wie bei jeglicher Art der Kommunikation – auf unterschiedlichen Ebenen gleichzeitig. Auf der Ebene der Sachinformation (worüber wird informiert), der Ebene der Selbstkundgabe (was der Absender von sich zu erkennen gibt), einer Beziehungsebene (was der Absender vom Empfänger hält und wie er zu ihm steht) und der Ebene des Appells (was der Absender beim Empfänger erreichen möchte).

Das Besondere des Rundfunks ist zudem, dass es sich bei ihm um einzigartige Massenkommunikation handelt und sich die Beeinflussung nicht auf eine einzelne Person, sondern auf Millionen Menschen bezieht, die zeitgleich kognitiv stimuliert werden. Was für ein unglaublicher Machtfaktor. Darüber hinaus genießt das System den Deutungsschutz der „Rundfunkfreiheit“, was es ermöglicht, gezielt Teilinformationen, Lügen, Propaganda, Einseitigkeiten und Suggestionen transatlantisch-konform zu verbreiten. Berücksichtigt man diese Erkenntnis, so kann die aktuelle Informationsverbreitung des Rundfunks in einem besseren Gesamtkontext verstanden werden.
Es ist Zeit für eine Veränderung!


*Die thematische Aufbereitung ist sehr verkürzt dargestellt, um einen einfachen Zugang zu diesem komplexen Thema zu erhalten. Exemplarisch werden an dieser Stelle typische transatlantische bzw. NATO-konforme Verquickungen von Akteuren des öffentlich-rechtlichen Rundfunks vorgestellt. Solltest du weitere unbedingt zu veröffentlichende Beispiele erwähnt haben wollen, dann melde dich bitte bei uns.

Die NATO-Kommunikationsstrategie

Auszug (übersetzt) aus dem Dokument für strategische Kommunikation.

1. Mit Medienanbietern sind Verträge abzuschließen, um deren Fähigkeiten zu nutzen, die gewünschte Botschaft der NATO zu verbreiten.
2. Es ist eine Unterstützung für eingebettete Journalisten anzubieten.
3. Zielstellung ist die Synchronisation von Worten, Aktionen und Bildern. 

NATO

StratCom – Die NATO-Spezialeinheit

Perception becomes Reality – Die Basis für die Informationssynchronisation.

Es ist unglaublich, aber Tatsache: Eine Special Unit innerhalb der militärischen Struktur der NATO sorgt gezielt für Manipulation. Diese Einheit hat den Leitspruch „Perception becomes Reality“. Die Bevölkerung sollte sich nicht wundern, dass sie keine Hintergrundinformationen zu der erwähnten NATO-Einheit seit 2002 erhält, die die Aufgabe, unsere Wahrnehmung zu beeinflussen, mit kooperierenden Thinktanks realisiert. 

StratCom

EU East StratCom Task Force

Politische Unterstützung durch die Europäische Union .

Neben der offiziellen NATO-Doktrin wurde die Deutung der Kommunikationsstrategie parallel, u. a. durch transatlantisch agierende Thinktanks wie die RAND Corporation, lobbyistisch auf den nicht militärischen Bereich übertragen. Die Informationssynchronisation wird seit 2015 durch die EU East StratCom Task Force des Europäischen Auswärtigen Dienstes (EAD) der EU unterstützt. Der ARD-Faktenfinder traut sich öffentlich diese Einrichtung zu kritisieren. Die Art der Kritik zeigt auf, wie eingebetteter Journalismus funktioniert: „Desinformation anprangern, aber nicht so laut, dass es diplomatisch wehtun könnte; die EU-Abteilung für Strategische Kommunikation beim Auswärtigen Dienst ist bisher vor allem ein politisches Symbol.“ 1)

Geringverdiener

1)Artikel Fake-News-Jäger in der Kritik Stand: 19.10.2018 08:22 Uhr, Faktenfinder, © ARD-aktuell / tagesschau.de

Transatlantische Ausbildung

Beispiel: Journalisten-Förderung

Der klassische Einstiegspunkt für einen angehenden Journalisten sind die verschiedenen und scheinbar unterschiedlichen Fördermöglichkeiten. Diese Zugangsschleusen werden u. a. durch transatlantische Thinktanks und deren Ableger kontrolliert. Dominiert wird dies u. a. durch das „Young Leaders“-Programm der Atlantik-Brücke und das „RIAS Fellows“-Programm der „RIAS Commission“, die allein fast 300 Akteure des öffentlich-rechtlichen Rundfunks transatlantisch formten.

Journalisten

Transatlantische Rundfunk-Karriere

Beispiel: Aufstiegsweg von Helge Fuhst .

Auch beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk gilt, dass die Aufstiegschancen anscheinend überproportional steigen, wenn man gewichtige transatlantische Kaderschmieden durchläuft und auf diesem Weg „zufällig“ transatlantische Multiplikatoren trifft.

2008 Hospitant bei NBC News 
2009 Producer im ARD-Studio Washington
2010 – 2012 Journalist beim NDR
2012 – 2013 Redakteur bei Tagesthemen
2013 Referent von Intendant Tom Buhrow
2015 stellver. Leiter der WDR-Intendanz 
2018 Programmgeschäftsführer von Phoenix 

Transatlantische Nachrichten bei der ARD

Müssen die Gehälter, Pensionen und den Gesamt-Apparat Rundfunk finanzieren.

Natürlich könnte man es auch „Zufall“ nennen, wenn das größte und vermeintlich ausführlichste Nachrichtenangebot der ARD – die Tagesthemen – führend von Menschen moderiert wird, die nicht nur zuvor als Auslandskorrespondent in Washington gearbeitet haben, sondern auch „zufällig“ Mitglieder oder Teilnehmer der Atlantik-Brücke sind. 

Ingo Zamperoni
Tagesthemenmoderator NameTeilnahme bei einem Treffen der Atlantik Brücke
seit 2016Ingo Zamperoni Teilnahme Young Leaders 2010
2013 – 2016Thomas Roth Teilnahme Young Leaders Conference 2009
2006 – 2013Tom Buhrow Teilnahme Young Leaders Conference 2005
1991 – 2006Ulrich WickertTeilnahme Atlantik-Gespräch / Alumni Young Leaders 2003

Transatlantische Nachrichten beim ZDF

Beispiel: das von der heute-Redaktion verantwortete Format heute-journal

Der „Zufall“, der bei den Tagesthemen gilt, wird beim ZDF durch den Hauptnachrichtensprecher Claus Kleber sogar in mehrfacher Hinsicht getoppt. Als freier Mitarbeiter erhält er laut unterschiedlicher Medienangaben ein Jahreshonorar von 500.000 – 600.000 EUR, welches das seines Auftraggebers und Intendanten Dr. Thomas Bellut (321.860 EUR) weit übersteigt. Die transatlantische Verquickung wird auch mit NATO-konformen Preisen belohnt.  

Claus Kleber
Jahr Funktion
1986 – 1989 Hörfunkkorrespondent für den SWF und DLF in Washington
1989 – 1990 Chefredakteur Hörfunk RIAS Berlin 
1990 – 1992 Hörfunkkorrespondent des NDR/WDR im Studio Washington 
ab Sept. 1992 ARD-Fernsehkorrespondent im Studio Washington 
1997Leiter des ARD-Studios Washington
2002 – 2003 ARD-Fernsehkorrespondent im Studio Washington 
2003 – 2008 Leiter und Moderator ZDF-heute-journal
seit 2019 - 2021Chefmoderator heute-journal
Sonstige transatlantische Einbindung
- Teilnehmer der Münchner Sicherheitskonferenz
- Teilnehmer Expertengespräch mit dem U. S. European Command (NATO)
- Kuratoriumsmitglied Aspen Institute, Berlin (ehemals)
- Kuratoriumsmitglied Atlantik-Brücke (ehemals)  
- Preisträger der RIAS Berlin Kommission
- Karl-Carstens-Preis (Bundesakademie für Sicherheitspolitik)

Transatlantische Rundfunk-Führungskräfte

Vom Redakteur über den Programmdirektor zum Intendanten.

Im gesamten öffentlich-rechtlichen Rundfunk sind transatlantische Verquickungen an der Tagesordnung. Es stört weder die politisch Verantwortlichen noch die Aufsichts- und Führungsgremien des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, dass Redakteure, Programmdirektoren, Büroleiter und Intendanten als Teilnehmer des Trainings- und Vernetzungsprogramms „Young Leaders“ der Atlantik-Brücke fungierten. 

Atlantik Brücke
Name WO Funktion
Matthias DeissARDRedaktionsleiter ARD-Politikmagazin 
Jörg SchönenbornWDR (größte Landesrundfunkanstalt)Fernsehdirektor des Westdeutschen Rundfunks 
Michael KolzZDFstellv. Programmgeschäftsführer
Theo KollZDFLeiter des ZDF-Hauptstadtstudios in Berlin 
Elmar TheveßenZDFZDF-Studioleiter Washington 
Tina HasselARDStudioleiterin und Chefredakteurin Fernsehen im ARD-Hauptstadtstudio
Ulrich Wilhelm ARDARD-Vorsitzender (und Intendant des Bayrischen Rundfunks)
Tom Buhrow WDR (größte Landesrundfunkanstalt)WDR-Intendant 

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